Was wäre eine Stadt ohne Straßennamen? Abgesehen davon, dass in der Stadt vermutlich ein einziges Chaos herrschen würde, blieben viele spannende Geschichten aus. Denn leben und arbeiten, Frieden und Krieg, ehrenwerte Persönlichkeiten und die eine oder andere Kuriosität: Die Geschichte einer Stadt und ihren Menschen spiegelt sich immer auch zum Teil in ihren Straßennamen wieder. Gerade deshalb haben wir für euch die schönsten, geschichtsträchtigsten sowie spannendsten und verrücktesten Straßennamen der Mozartstadt zusammengefasst.
Die Themenbezirke der Mozartstadt
Super spannend: Bereits mit Beginn des 19. Jahrhunderts wurden in der Stadt Salzburg bewusst die ersten Straßennamen vergeben und dabei wird bis heute bei der Namensvergabe auf verschiedene Kriterien geachtet. Zum Beispiel muss bei Personennamen eine direkte Beziehung zu Salzburg bestehen und außerdem gibt es keine Benennung nach noch lebenden Personen. Darüber hinaus wurden Straßen bei der Neuanlegung eines Wohngebietes nicht selten nach einem gemeinsamen Gesichtspunkt benannt. Ein Beispiel: Im Stadtteil Itzling Nord sind zahlreiche Straßen nach Zünften benannt. Als Ergebnis können wir dort durch die Metzgerstraße, Tischlerstraße oder die Bäckerstraße und Kupferschmiedstraße spazieren. Und im Stadtteil Lehen warn Blumen und Tiroler Motive bei der Namensgebung ausschlaggebend.
Weitere Themengebiete in der Mozartstadt:
- Schallmoos: Benennung nach früheren Bischöfen
- Stadtteil Süd: Hier wurden die Straßennamen nach Malern, Bildhauern, Baumeistern und Architekten sowie nach Arbeiterkammer- und Landespolitikern vergeben
- Stadtteil Langwied: Benennung nach Singvögeln
Die Straßennamen im Einzelnen
Insgesamt gibt es in der Mozartstadt immerhin 1.144 verschiedene Straßennamen. Doch wieso heißt nun die Paris-Lodron-Straße eigentlich Paris-Lodron-Straße? Wie so oft,wurde auch diese Straße nach einer, zur damaligen Zeit, berühmten Persönlichkeit benannt – nämlich Erzbischof Paris Graf Lodron. Salzburger-Insider wissen jedoch, dass der Name noch mit etwas anderem in Verbindung steht. Paris Graf Lodron ist nämlich auch der Gründer der Universität Salzburg, die derzeit immerhin 13.000 Studierende und 1.600 Mitarbeiter umfasst.
Einst trug sie noch den Namen Fürstenweg und heute ist sie im abendlichen Berufsverkehr wohl einer der Stau-Hot-Spots Salzburgs: die Vogelweiderstraße. Ihren Namen hat sie allerdings von keinem Singvogel, sondern vom deutschen Minnesänger Walther von der Vogelweide.
Etwas brenzliger wird es am Waagplatz. Dieser ist heute vor allem durch die exquisiten Speisen des K+K Restaurants bekannt und befindet sich am Ende der Judengasse bzw. am Anfang des Mozartplatzes. Im 15. Jahrhundert war der Platz als Heumarkt und ab etwa 1430 dann als Brotmarkt bekannt. Allerdings war am Waagplatz 1 von 1328 bis 1407 auch das Gerichtsgebäude untergebracht, weshalb am Waagplatz auch Hinrichtungen stattgefunden haben.
Mehr Infos über die Straßennamen der Stadt
Seitdem vergangen Jahr werden in Salzburg laufend Erläuterungstafeln angebracht, die über den Hintergrund der Namensgebung informieren. Also Augen auf – vielleicht entdeckst du ja eines. Außerdem gibt es unter folgenden Link eine Karte mit den jeweiligen Geschichten zu den Straßen online.
Von Ines 2016-03-7 in Salzburg